Monatliche Kosten eines großen Hundes

Was kostet ein Hund im Unterhalt, Anschaffung, Futter, Tierarzt, Steuer, etc. ? Diese Fragen bekomme ich sehr oft gestellt.

Es ist nicht nur der zeitliche Aspekt den man beachten muss, auch die Kosten sind oft nicht zu unterschätzen. Alleine mit der „Anschaffung“ ist es nicht getan.

Futter:

Barf_Fütterung

Hunde benötigen Futter, das ist natürlich klar. Auf was man hier zurückgreifen möchte, ist hauptsächlich dem Besitzer überlassen, aber auch Hunde haben eigene Vorlieben und Geschmäcker oder vertragen und mögen nicht jedes Futter.  Ob Nass-, Trocken- oder Rohfleischfütterung ist dann immer die große Frage. Vernachlässigen darf man auch die Leckerlies und Kauartikel nicht. Das ist zum Training, Zeitvertreib und Zahnpflege sehr wichtig.

Früher war ich überzeugt das Trockenfutter das Beste wäre. Als Bounty (und ich) dann aber von Durchfall, Schuppen und Stinkbomben geplagt wurden fing ich an mich über BARF zu informieren und stieg letztendlich auch um. Da dies wiederum auch einiges an Wissen (über die detaillierte Ernährung des Hundes), Platz (Gefrierschrank) und Zeit in Anspruch nahm und ich doch an der meiner Meinung nach, besten „Quelle“ (Terra Canis) saß, bin ich letztendlich (Ende 2017) auf das Nassfutter umgestiegen. Bounty geht es damit super, sie verträgt es 1A und ich bin mir sicher, dass ich mich auf die Qualität verlassen kann.

Bounty kostet mich an Futter ca. 250,00€ monatlich.

Tierarzt:

Ebenso muss man regelmäßig zum Tierarzt, z.B. zum jährlichen Impfen. Der Hund kann krank werden oder sich beim Spielen oder einer Rauferei verletzen. Ebenso ist es möglich, dass Hunde von rassetypische Krankheiten geplagt werden. DCM beim Dobermann, HD beim Schäferhund, Blindheit oder Taubheit bei Dalmatinern, etc. die Liste ist ja leider ellenlang.

Versicherung:

Man sollte/muss seinen Hund auch versichern. Hierfür reicht vorerst eine normale Haftpflicht- versicherung für Hunde. Die Kosten kommen auch hier wieder auf die Rasse, das Alter wenn der Hund versichert wird, die Größe des Hundes und natürlich die enthaltenen Leistungen an. Es kann immer passieren, dass der Hund bei eine Rauferei einen anderen Hund verletzt, oder dass der Hund zu stürmisch Menschen begrüßt und dabei das Handy herunter schmeißt. Das er Kratzer in eine Ledercouch macht oder vielleicht mal einen Ausflug ohne Besitzer macht und dabei einen Unfall auslöst. Es gibt zig Möglichkeiten bei denen eine Versicherung Gold wert ist.

Hier muss man mit ca. 50,00€ jährlich rechnen.

Bei Kranken- oder OP-Versicherungen muss man mit ca. 50,00€ monatlich rechnen. ACHTUNG: Rassetypische Krankheiten werden hier nicht übernommen.

Bounty kostet mich jährlich knapp 60,00€ für die Haftpflichtversicherung.

Hundesteuer:

Portrait Bounty

Je nach Rasse und Stadt kann die Hundesteuer pro Hund von ca. 50,00€ bis über 600,00€ jährlich variieren. Hunde die auf der Liste 1 oder 2 stehen gehören zu der teuersten Kategorie, ebenso ist es in Großstädten meist kostspieliger als in kleineren Dörfern. Hierrüber kann man sich aber vorab gut bei der Gemeinde informieren.

Bounty kostet ca. 50,00€ jährlich

Zubehör:

Hundebett, -box, Decke, Leine, Halsband, Geschirr, Schleppleine, Futter- und Wassernapf, Leuchthalsband, Mantel, Spielzeuge, Autofahrzubehör (Sitz-Schonbezug, Box, Geschirr und Anschnaller), Pflegezubehör (Bürste, Krallenschere, Zeckenzange, Shampoo, etc.), erste Hilfe Set, …. Diese Liste ist vermutlich unendlich und sehr individuell. Es gibt Hunde die haben ein Lebenlang 1-2 Halsbänder und eine Leine, ein Bett und einen Ball. Und dann gibt es Hunde wie Bounty, sie hatte in ihren vier Lebensjahren bereits (mindestens) 4 Betten und 2 Boxen, ihre Halsbänder, Geschirre und Leinen kann ich inzwischen kaum noch zählen… Näpfe habe ich sicher auch schon mindestens 5 verschenkt und Zuhause nochmal 5 Stück im Schrank sowie einen Antischlingnapf und 2 Futterbars. Hundemäntel sammeln sich insgesamt 5 Stück in meinem Schrank und die Spielsachen für Sie habe ich in einer großen Box verstaut.
Hier gibt es einen sehr großen Spielraum und das ist ganz individuell umsetzbar.

Hundeschule/-training

Bounty mit Buchstaben auf dem Rücken

Vorallem für Welpen, aber auch für junge oder Erwachsene Hunde ist eine Hundeschule oder ein Trainer sehr wichtig. Welpen brauchen Kontakt zu gleichaltrigen Spielgefährten um ihr Sozialverhalten richtig zu erlernen und sich auszupowern. Der Austausch mit den anderen Hundebesitzern ist oft sehr hilfreich und auch die kleinen Trainingseinheiten und -tips sind wichtig für das weitere zusammenleben. Vorallem wenn die Vierbeiner in der Pubertät sind, ist ein Hundetrainier oft die einzig sinnvolle Möglichkeit den eigenen Vierbeiner in Zaum zu halten und das Leben mit ihm zu erleichtern. Die objektive Sicht auf die Dinge hilft ungemein Fehler aufzudecken und dann zu beheben. Wenn es Probleme mit dem Junghund gibt, sollte man sich nicht scheuen frühzeitig einen Trainer hinzu zu ziehen. Das Fehlverhalten kann sich sehr schnell festigen und zum Schluss hat man viel mehr Probleme, arbeit und Kosten wenn man erst nach einem Jahr an dem Problem arbeitet, wie wenn man sich direkt damit an einen guten Hundetrainer gewandt hätte.
Hier variieren die Kosten auch sehr von Trainer zu Trainer und Stadt zu Stadt. Ein Kurs mit 10 Stunden kann z.B. 200€ kosten, oder eine Einzelstunde beim Trainer 40-100€.

Mit Bounty war ich lange Zeit in einem Welpenspielkurs, wo es wirklich zu 90% um das spielen der Kleinen ging. Ab und an wurden sehr kleine „Trainingseinheiten“ (Sitz und Platz) eingebaut, aber größtenteils wurden die alltäglichen Probleme besprochen, Tips und Tricks an uns Besitzer vermittelt und die wir haben den kleinen beim Spielen zugesehen und deren Verhalten analysiert. Anschließend waren wir noch im Grundkurs wo es dann hauptsächlich um den Grundgehorsam ging.

Sport (IPO, Zughundesport)

Früher oder später kommen die meisten Besitzer auch auf den Hundesport. Agility, Dogdancing, Zughundesport, IPO, Obedienc, Frisbee, Mantrailing, etc. Es gibt sehr viele Hunde-Sportarten die man ausprobieren kann und für fast jeden Vier- und Zweibeiner ist etwas passendes dabei. Hier muss man nicht nur die Trainingsstunden beachten, auch eine passende Ausrüstung ist meist von Nöten.

Beim Bikejöring (Zughundesport) braucht man z.B. ein Mountainbike, Antenne (ca. 40€), Zughundegeschirr (ca. 80€ bei Amazon), Ruckdämpferleine (ca. 20€ bei Amazon), Brille und eine Fahrradhalterung fürs Auto.

Hier sind die Kosten nochmal etwas zusammengefasst für einen ca. 30kg schweren, sportlich aktiven Hund:

Futter monatlich250,00 €
Impfen jährlich40,00 €
Haftpflichtversicherung jährlich50,00 €
Hundesteuer München jährlich100,00 €
jährliche Kosten ohne Extras3.190,00 €

Bei dieser kleinen Kostenauflistung ist Zubehör, das Training und die sportliche Aktivität absichtlich nicht mit einberechnet, da dies sehr individuell ist und wie ich bereits beschrieben habe, nicht in Zahlen zu fassen ist.

Wie ihr seht ist es weit mehr als nur die Anschaffung und das Futter des Vierbeiners an das man denken muss. Einen Hund zu besitzen ist nicht nur ein schöner Zeitvertreib, es bringt auch sehr viel Verantwortung mit sich. Man muss mit mehr oder weniger kosten rechnen. Manches kann man selbst entscheiden, wie z.B. das Zubehör oder das Futter, z.B. aber bei der Tierarztrechnung kann man meist nicht mit entscheiden. Ebenso kann man kaum alle Kosten auf ein monatliches Budget aufteilen und man kann sich die Kosten nicht alle im Voraus berechnen.
Ich habe mir z.B. ein kleines Sparbuch angelegt, auf das ich regelmäßig für Bounty einzahle um evtl. höhere Kosten oder Investitionen gut abdecken zu können.

Wenn ihr noch weitere Fragen, Ideen habt oder mehr wissen wollt, dann kommentiert hier gerne fleißig. Ich freu mich auf eure Rückmeldung!